Mikrobiologische Untersuchung
In unserem mikrobiologischen Labor untersuchen wir die Proben aus Ihrer Wohnung auf Bakterien, Hefen und Schimmelpilze.
Um heraus zu finden, an welcher Stelle in Ihrer Wohnung krankheitserregende Keime vorhanden sind, können Proben von Wasser, Lebensmitteln, Oberflächen und sogar der Luft genommen werden.
Durch eine ausführliche Anleitung, die Ihnen zusammen mit dem Probeset zugesandt wird, können Sie einfach und schnell die Proben selbst zuhause nehmen.
Das von uns verschickte Paket mit dem Probennahmeset wird auch für die Rücksendung Ihre Proben verwendet. Durch ein mitgeliefertes Retouren-Etikett wird das Paket nur umadressiert und im nächstgelegenen DHL-Paketshop kostenfrei abgegeben.
Im Labor angekommen werden die Wasser- und Lebensmittelproben auf sterilen Nährböden in Petrischalen ausgebracht.
Die Wasserproben werden dafür jeweils in einem Edelstahltrichter portionsweise durch dünne feine Membranfilterscheiben gesaugt, auf denen die Mikroorganismen liegen bleiben. Die Membranfilterscheiben werden dann auf entsprechende Selektivnährböden gelegt. Jeder Selektivnährboden fördert durch seine Zusammensetzung das Wachstum bestimmter Bakterien bzw. Pilze.
Bei den Lebensmittelproben wird zunächst jede Probe mit einer Pufferlösung vermischt, die sowohl Säure- als auch Salzgehalt reguliert. Die damit entstandene Verdünnungslösung wird dann auf den Oberflächen der entsprechenden Selektivnährböden verteilt.
Alle zum Probenansatz verwendeten Geräte und Materialien sind selbstverständlich steril.
Damit die Mikroorganismen sichtbar werden, müssen sie sich stark vermehren. Dies geschieht in einem Brutschrank, in dem eine optimale Wachstumstemperatur herrscht. Die meisten Bakterien bevorzugen dabei etwa 35 °C und Pilze um die 22 °C.
Der am Rand nicht aufliegende Petrischalendeckel sorgt für Sauerstoffzufuhr, ohne das Luftkeime in die Schale eindringen können. Innerhalb der Petrischale entsteht eine hohe wachstumsfördernde Luftfeuchtigkeit, da der Nährboden Wasser abgibt. Die im Nährboden gelösten Nährstoffe werden von den Mikroorganismen durch ihre Zellwände aufgenommen. Auch die auf den Membranfilterscheiben liegenden Mikroorganismen können sich über die Poren des Membranfilters mit Nährstoffen versorgen.
Unter diesen guten Wachstumsbedingungen erfolgt eine rasche vielfache Zellteilung der Mikroorganismen und es bilden sich nach 2 bis 10 Tagen sichtbare Zellansammlungen (Kolonie-Bildende Einheiten = KBE).
Die Abklatsch- und Sedimentationsplatten der Oberflächen- und Luftkeimprobennahmen für die Gesamtkeimzahlbestimmung können direkt bebrütet werden, da sie nicht-selektive Nährböden enthalten.
Das nebenstehende Bild zeigt eine bebrütete Luftfangplatte (Sedimentationsplatte). Zur Probennahme wurde sie 30 Minuten lang offen an der Luft exponiert. Deutlich sind die graugrünen sporenbeladenen Fruchtkörper der Schimmelpilzkolonien zu sehen. Die hellgelben Kolonien z.B. stammen vom harmlosen Micrococcus luteus – einem der häufigsten Luftkeime.
Um bestimmte Bakteriengattungen oder Bakterienarten nachzuweisen, werden die Kolonien der Abklatschplatten in eine Pufferlösung gemischt und damit die entsprechenden Selektivnährböden beimpft.
Das weitere Vorgehen ist dann gleich mit dem der Wasser- und Lebensmittelproben.
Das Ergebnis der mikrobiologischen Untersuchung erhält man durch Auszählen der Nährbodenpetrischalen.
Die Anzahl der ausgezählten Kolonien (KBE) ergibt die Keimzahl bezogen auf die eingesetzte Probenmenge bzw. die Nährbodenfläche bei Abklatschplatten oder die Luftexpositionszeit bei Sedimentationsplatten. Bei den Selektivnährböden werden nur die Kolonien gezählt, die in Färbung und Gestalt dem gesuchten Zielmikroorganismus entsprechen.
Beispielsweise würde die im Bild gezeigte Staphylokokken-Selektivnährbodenpetrischale für das pathogene Bakterium Staphylococcus aureus eine Koloniezahl von 38 KBE ergeben, da dieser Krankheitserreger auf diesem Nährboden blaue Kolonien bildet.
Wurde zum Ansetzen der Platte eine Probenmenge von 0,1 Gramm verwendet, so wäre das Resultat für Staphylococcus aureus für das gezeigte Beispiel eine Keimzahl von 380 KBE pro Gramm.